Jahresausblick 2022 mit Gedanken zur “apokatastasis panton”

 

Liebe Freunde, Weggefährten, Mitreisenden auf der Lebensreise . . .
Zum Jahresbeginn möchte ich mein Herz „Risikoreich“ weit öffnen mit einer Hoffnung die mich
immer wieder neu ergreift und Mut macht, an eine FROHE BOTSCHAFT zu glauben, die weit über
unser Begreifen hinausgeht; und an einen Vater, der Erlösung grösser und weiter denkt, als wir es
in unserem oft immer noch „Vergeltungsorientierten Denken und Glauben zu hoffen wagen.

Wir sind auch für 2022 berufen zu beten . . . Dein Reich komme . . . Dein Wille geschehe . . .
Dieses Gebet ist, „tief und real verstanden“… die Bankrotterklärung unseres so beschworenen
„Freien Willens“ und die Bitte, das der Vater selber unseren Willen SEINEM unterordnet und seine
Lebens Regentschaft, die er schon immer für uns vorgesehen hatte, in uns „Realität“ werden lässt!
Und das nicht nur für einen verschwindend „Kleinen Rest“ ,der es geschafft hat
diszipliniert dranzubleiben . . . Sondern für ALLE Kinder die ER geschaffen hat, wie es
diese nachfolgenden Texte, die so wenigen bekannt sind, sagen!

Zefania 3.9
Dann aber will ich DEN VÖLKERN andere, reine Lippen geben, dass sie ALLE den Namen des
HERRN anrufen und ihm einträchtig dienen!

Hesekiel 36:26-27 + Jeremia 31.33-34 (Gott wird es tun und nicht wir!)
Und ICH will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euch legen; ICH will das
steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben; ICH will
meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen
Satzungen wandeln und meine Rechte beobachten und tun. Ich will mein Gesetz in ihr Herz
geben und in ihren Sinn schreiben; und sie sollen mein Volk sein, so will ich ihr Gott sein;
34 und wird keiner den andern noch ein Bruder den andern lehren und sagen: “Erkenne den
HERRN”, sondern sie sollen mich alle kennen, beide, klein und groß, spricht der Herr. Denn
ich will ihnen ihre Missetat vergeben und ihrer Sünden nimmermehr gedenken.

Jeremia 3.17-19 + Jesaja 25.8
Zu jener Zeit wird man Jerusalem «Thron des HERRN» nennen, und es werden sich ALLE
HEIDEN dorthin versammeln, zum Namen des HERRN, nach Jerusalem, und sie werden
hinfort nicht mehr dem Starrsinn ihres bösen Herzens folgen. Und der Herr wird auf diesem
Berge die Schleierhülle wegtun, damit ALLE VÖLKER verhüllt sind, und die Decke, mit der
ALLE HEIDEN zugedeckt sind.

Psalm 22.27 +86.9 +66.4

Es werden daran gedenken und sich zum HERRN bekehren ALLE ENDEN der Erde, und vor dir
werden anbeten ALLE GESCHLECHTER der Heiden. ALLE Nationen, die du gemacht, werden
kommen und vor dir anbeten, o Herr, und deinem Namen Ehre geben! 66:4 Die ganze Welt
wird dich anbeten: Sie musizieren vor dir / und sie werden deinen Namen besingen

Johannes 12:32

Und ICH, wenn ICH erhöht werde von der Erde, so will ICH sie *ALLE zu mir ziehen!

Römer 11:32-33

Denn Gott hat ALLE miteinander in den Unglauben verschlossen, damit er sich ALLER
erbarme. O welch eine Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie
unergründlich sind seine Gerichte und unausforschlich seine Wege!

Für alle die jetzt reflexhaft die „Häresiekeule der Allversöhnung“ hervorholen . . . möchte ich
bitten diese biblischen Texte (von denen es noch viel mehr gibt) einmal „unvoreingenommen“ zu
reflektieren … und zu akzeptieren, das sie auch in der Heiligen Schrift stehen; und vor
allem den Schluss Vers in Römer 11.32.33 zu bedenken . . .
Wie unergründlich sind seine Gerichte und unausforschlich seine Wege!

Wir können Gott nicht in einer dogmatischen Box gefangenhalten; und sollten, was die Hoffnung
auf das Ende angeht, immer das „Beste“ hoffen. Die Hoffnung (Ich sage nicht Dogma) die ich
erhoffe . . . ist in der seriösen Theologie bekannt unter dem Begriff „apokatastasis panton“ (Die
Wiederbringung aller Dinge) und war in der Frühen Christenheit bis in 3.Jahrhundert weit
verbreitet und wird, bis heute, von nicht wenigen Theologen aller Kirchen als reale und biblisch
ebenso belegbare Glaubenshoffnung angesehen!, wie der „doppelte Ausgang“ (Hölle/Himmel)

Ich sage nicht, das dies ein Dogma ist das man „glauben muss“ aber eine reale Hoffnung die vom
biblischen Text her tiefe Begründung hat; und die jeder für sich selbst prüfen muss, was sein
Gewissen und der Verstand ihm sagt. Stellen wir uns folgende Frage als würde sie uns betreffen:

Zum seriösen Nachdenken:
Was für einen tieferen Sinn ergibt eine Bestrafung, die NIEMALS endet, für ein menschlcihes
Leben in Schuld von ca. 80 Jahren? Unvorstellbare Qual, ohne Hoffnung auf keinerlei Ende?
1.000.000 Jahre
1.000.000.000 Jahre
1.000.000.000.000 .000.000.000.000.000.000.Jahre = Quintillion
1.000.000.000.000.000.000.000,000.000.000.000.000.000.000.000.000.000 Jahre = Oktiliarde
und das sind nur Wimpernschläge in der endlosen Ewigkeit!!

Ich möchte hier Hans Urs von Balthasar (Link hier)zitieren einen weltberühmten kath. Theologen, der
ebenfalls an eine größere Dimension der Gnade glaubte, als wir meinen, sie zu kennen.

Zitat:
Doch ist eine solche Hoffnung nicht wahnwitzig? Geht sie nicht allzu leichtfertig über das
Grauen der Geschichte hinweg? Müssen die Täter wie Hitler & Co. nicht ihre gerechte
Strafe finden? Fordern die ungesühnten Verbrechen der Vergangenheit nicht Vergeltung?

Von Balthasar wäre der Letzte, der solche Fragen leichtfertig beiseite schöbe. Ausdrücklich hebt
er in seinen Büchern hervor, dass erst im Angesicht göttlichen Gerichts, das ganze Ausmaß an
Sünde und Schuld offenbar werden wird, das sich Menschen untereinander und vor sich selbst
gerne verhehlen.

Vor Christus, dem Richter, werde keinem die «Höllenfahrt» der eigenen Selbstüberführung erspart
(Matth.18.24+33). Vor Christus, dem Retter, werde zugleich jedem Heil angeboten und dem Täter
– trotz seinen Taten – Vergebung gewährt, nicht in einem Akt der gleichgültiger Überwältigung,
sondern des schmerzhaften Werbens um Zustimmung. (1.Petrus 4.6)  *ZITAT ENDE

„GOTT RICHTET NICHT HIN, ER RICHTET HER!“ (R.Röhrner)

Jesaja 57.16 + Klagelieder 3.31_+ Micha 7:18
Denn ICH hadere NICHT ewig und zürne NICHT ohne Ende, denn ihr Geist würde vor mir
verschmachten und die Seelen, die ICH gemacht habe.

Denn der HERR verstößt NICHT ewiglich; sondern er betrübt wohl, und erbarmt sich wieder nach seiner Güte. Denn nicht von Herzen plagt und betrübt ER die Menschen, als wollte er die Gefangenen auf Erden gar unter seine Füße zertreten . . .

Wo ist solch ein Gott, wie du bist, der die Sünde vergibt und erlässt die Missetat den übrigen seines Erbteils, der seinen Zorn NICHT ewiglich behält! denn er ist barmherzig.

Mit diesen, sicher nicht einfachen Gedanken & Versen, möchte ich Euch segnend herausfordern,
Hoffnungsvoll in das Jahr 2022 und weit darüber hinaus zu gehen.

Für alle die sich tiefer damit beschäftigen möchten wird es in ab. ca. Juni 2023 . . . auf meiner Homepage einen Link-Button geben, zum Thema „Apokatastasis“ mit viel theologischen Literaturhinweisen und weiterführenden Infos und Scripten!

Zulange haben wir den glaubensdistanzierten Menschen gesagt „WAS SIE NICHT sind, anstatt
ihnen zu sagen was sie tief in ihrem inneren sind und sein werden, wenn die unvorstellbare
Gnade des Vaters ihr Werk getan hat.
Römer 11:32-33
Denn Gott hat ALLE miteinander in den Unglauben verschlossen, damit er sich ALLER
erbarme. O welch eine Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie
unergründlich sind seine Gerichte und unausforschlich seine Wege!

Ich schließe diesen Rundbrief mit einem rührenden Zitat aus einem Weltklassiker der Literatur:

SCHULD UND SÜHNE . . . Roman von Fjodor Dostojewski

Auszug aus der Rede des Trunkenboldes Marmeladow mit dem Studenten Raslanikow über die Gnade Christi mit ihm den Säufer und Sonia seiner Tochter die sich prostituiert um die Familie zu ernähren. . . .

„ . . . Mitleid aber wird mit uns DER haben, der mit allen Mitleid hat und alle und alles versteht, er, der Einzige, er wird Richter sein. Er wird an jenem Tage kommen und fragen:
Wo ist die Tochter, die sich um der bösen, schwindsüchtigen Stiefmutter und der fremden Kinderchen willen zum
Opfer gebracht hat? Wo ist die Tochter, die mit ihrem irdischen Vater, einem verkommenen Trunkenbold, Mitleid hatte, ohne vor seiner Verrohung zu erschrecken?’ Und er wird sagen:

Komm her zu mir! Ich habe dir schon damals vergeben… dir schon damals vergeben. Vergeben wird dir auch jetzt deiner Sünden Menge, denn du hast viel geliebt…’ Und er vergibt meiner Sonja, er vergibt ihr; ich weiß, dass er ihr vergibt. Das habe ich noch eben erst, als ich heute bei ihr war, in meinem Herzen gefühlt!

Und alle wird er richten und allen vergeben, den Guten und den Bösen, den Weisen und den Einfältigen. Und wenn er dann mit allen fertig sein wird, dann wird er auch zu uns sprechen. Kommet her, wird er sagen, Auch ihr!

Kommet her, ihr Säufer, kommet her, ihr Willensschwachen, kommet her, ihr Schamlosen.’ Und wir werden alle kommen, ohne Scheu, und vor ihn hintreten.

Und er wird sagen:
Schweine seid ihr, Ebenbilder des Viehes; aber kommet auch ihr zu mir!’
Da werden die Weisen und die Klugen sprechen: Herr, warum nimmst du diese auf?
Und er wird sagen: Darum nehme ich sie auf, ihr Weisen, darum nehme ich sie auf, ihr Klugen, weil
auch nicht einer von ihnen, sich dessen selbst für würdig gehalten hat!

Und er wird uns seine Hände entgegenstrecken, und wir werden vor ihm niederfallen… und werden weinen… und werden alles verstehen! Dann werden wir alles verstehen und sagen: Herr, dein Reich komme!
* ZITAT ENDE

Seid herzlichst gegrüßt und gesegnet in 2022 und ich habe keinerlei Problem, wenn ihr das völlig anderes seht, verbunden in der Liebe des Vaters grüße ich euch. . .
Euer Uwe Dahlke | Lifejourneys Ministries | www.lifejourneys.de

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Das Kreuz ! Mehr als ein Vergeltungsakt unserer Schuld!

Die Liebes—Dimension des Kreuzes!
Wir tragen als Christen; gegenüber den Nichtchristen an der Last, dass unsere Botschaft vom Kreuz sich darauf beschränkte, eine kosmische Schuld müsse beglichen werden, statt das Eigentliche und Zentrale wahrzunehmen:
Das am Kreuz die göttliche Mitteilung einer tiefen und glaubwürdigen Liebe geschieht.
Das Kreuz wurde dadurch eher zum Bild einer göttlichen Schulden-Transaktion als zum Bild der Transformation des Menschen. (Siehe ICH mache ALLES neu…)

So landeten wir schließlich bei einem Gott, der – zumindest unbewusst – rachsüchtig, gewalttätig und kleinlich zu sein scheint, ganz und gar nicht frei, sondern angeblich ehernen Gesetzen einer verletzten Gerechtigkeit unterworfen, und bei einem Sohn, der in erster Linie dazu kam, für seinen Vater, ein Problem zu lösen, statt uns das Vaterherz Gottes zu offenbaren.

Damit sah es so aus, als sei nicht die Liebe, sondern die Sünde der Anstoß zu unserer Erlösung gewesen und der zentrale Akt der Erlösung der Welt beruhe auf einem Akt der Gewalt, den Gott an seinen Sohn delegierte!

Jesus kam nicht, um Gottes Einstellung zum Menschen zu ändern, sondern er kam, um die Einstellung des Menschen zu Gott zu ändern! Ein Christentum, in dem Gott bloß auf ein Problem reagiert und in dem nicht die Liebe, sondern die Sünde im Zentrum steht, empfinden viele Glaubendistanzierte als eine geistliche Welt, die wenig einladend ist und keine Annahme schenkt.

Dieses Christentum hat zu wenige authentische Gläubige hervorgebracht, aber viele, die es von außen schmähen.
Echtes Christentum betört, verführt, lädt ein, ermutigt, weckt spirituelle Sehnsucht und zieht die Menschen in ein immer von neuem verlockendes Geheimnis hinein, ins Heilwerden, in die wiederherstellende Gnade.”

2.Korinther 5:19 (Gott selber hing am Kreuz)
Denn Gott war in Christus. . .  und versöhnte die Welt mit SICH selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung.

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Du bist von Schuld bedrückt? – Dann lies diese Psalm-Collage

Metanoia-Psalm Collage (Download der Psalm Collage hier…) 

Foto von Gerald on Pixabay

Schuldgefühle bedecken deinen Geist . . . die Dich niederdrücken?
Dann lese betend und in Ruhe diese Psalm-Collage (aus Psalm: 69, 32, 38, 143) aus dem Herzen Davids. Dem Mann nach Gottes Herz und auch Mörder und Ehebrecher. (Wir sind Gold und Asche)

Gott, hilf mir; denn das Wasser geht mir bis an die Seele!  Ich versinke in tiefem Schlamm und habe keinen Stand, ich bin in tiefes Wasser geraten, und die Flut will mich überströmen…

Ich bin müde von meinem Schreien, meine Kehle ist vertrocknet, ich habe mir die Augen ausgeweint im Harren auf meinen Gott… Denn meine Sünden gehen über mein Haupt; wie eine schwere Last sind sie mir zu schwer geworden.

Gott, du kennst meine Torheit, und meine Schulden sind dir nicht verborgen. Denn es haben mich umringt Übel ohne Zahl, meine Sünden haben mich ergriffen, daß ich nicht sehen kann; sie sind zahlreicher als die Haare meines Hauptes, und mein Mut hat mich verlassen. Und mein Geist ist in Ängsten, mein Herz ist erstarrt in meinem Leibe.

Laß nicht zuschanden werden an mir, die deiner harren, o Gott; HERR der Heerscharen laß nicht meinethalben beschämt werden, die dich suchen, Gott Israels!

Reiße mich aus dem Schlamm, daß ich nicht versinke; möchte ich doch errettet werden von meiner Schuld und tiefen Wassern, daß mich die Wasserflut nicht überströme und mich die Tiefe nicht verschlinge, noch die Zisterne sich über mir schließe.

Erhöre mich, HERR; denn deine Gnade ist freundlich; wende dich zu mir nach deiner großen Barmherzigkeit und verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Knecht; denn mir ist Angst, erhöre mich bald! und geh nicht ins Gericht mit deinem Knecht; denn vor dir ist kein Lebendiger gerecht.

Mein Herz bebt, meine Kraft hat mich verlassen, und das Licht meiner Augen ist nicht bei mir. Aber ich harre, HErr, auf dich; du, HErr, mein Gott

Nahe dich meiner Seele, erlöse sie; um meiner Feinde willen befreie mich! Lass mich am Morgen hören deine Gnade; denn ich hoffe auf dich. Tu mir kund den Weg, den ich gehen soll; denn mich verlangt nach dir.

Du Gott hattest deine Hand schwer auf mich gelegt – bei Tag und bei Nacht, / und das hörte nicht auf. / Mein Lebensmut verdorrte in der Sommerglut.

Da endlich bekannte ich dir meine Schuld / und verschwieg mein Unrecht nicht länger vor dir. / Da sprach ich es aus: / “Ja, ich gebe es zu, / ich bekenne meine Vergehen, Jahwe!” / Und du, du hast mich befreit von der Schuld, / hast die Sünden vergeben, / das Böse bedeckt.

Jesaja 43.3  Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen

Psalm 146.8  Der HERR richtet auf, die niedergeschlagen sind.

Psalm 119.176 Ich bin wie ein verirrtes und verlorenes Schaf; suche deinen Knecht…

Deine Verfehlungen werden deine Erzieher sein!

Deine Verfehlungen werden Deine Erzieher sein . . .
Dort wo wir gefallen sind in unserem Weg mit Gott, dort lernen wir Lektionen die uns die Tugend und Disziplin nicht lehren kann. Gerade dort, wo wir unserer eigenen Ohnmacht, uns selbst zu verbessern, begegnen werden wir offen für Gottes Hilfe.

Er erzieht uns sehr oft durch unser eignes Versagen und Hinfallen zur Demut und Beschämung, wo wir seine Gnade erfahren. Was Gott von uns will, lernen wir selten durch hohe moralische Ideale die wir selber erfüllen wollen.

Denn darin drückt sich oft unser innerer Ehrgeiz aus, um messbar besser, vor Mir Selbst und anderen dazustehen und die Gefahr Selbstgerecht zu werden. (Lukas 18-14)

Wir versuchen oft unsere Verfehlungen zu verdrängen und fromm zu unterdrücken, anstatt sie zu befragen, WER sie sind und WAS sie uns über uns sagen möchten. Viele Verfehlungen in uns weisen auf, auf seelische Verletzungen und Mängel hin, die wir verdrängen und durch Fehlhaltungen kompensieren

Wahre Freiheit kommt dadurch, indem wir aufhören uns zu verstellen und so wie wir wirklich sind vor dem Vater zu stehen und unsere Wunden 7x70mal hinzuhalten bis ER sie durch seine Gnade HIER oder DRÜBEN heilt. Das hatten die Wüstenväter zutiefst verstanden

Als ein Bruder zum Altvater Sisoses kommt und klagt: „Was soll ich tun, Vater, weil ich gefallen bin?“ sagt der Altvater zu ihm: „‚Steh wieder auf!‘ Der Bruder sagte darauf: ‚Ich bin aufgestanden, aber wieder gefallen.‘ Und der Altvater sagte darauf: ‚Dann stehe wieder und wieder auf!‘ Der Bruder fragte: ‚Wie lange?‘ Der Greis antwortete: ‚Bis du aufgenommen bist, entweder im Guten oder im Falle. Den in dem, worin der Mensch sich befindet, geht er hinüber‘“

Die bedingungslose Zusage Gottes, welche die Alten auch im Versagen erleben, bleibt immer bestehen. Gerade dann, wenn die Alten im geistlichen Leben scheitern, begreifen sie oft erst, daß Gott es ist, der sie von ihren Leidenschaften erlöst.

Das Wissen um das Angenommensein lässt die Asketen und Asketinnen auf die Güte und Liebe Gottes vertrauen, die den Menschen auch in seiner Hinfälligkeit annimmt. Gott offenbart sich ihnen nicht neben der Wirklichkeit des Lebens, sondern gerade ihn ihr.

Zefania 3.9
Dann aber will ich DEN VÖLKERN andere, reine Lippen geben, dass sie ALLE den Namen des HERRN anrufen und ihm einträchtig dienen!

In der Wüste der Transformation

Bist Du in der Wüste der Transformation? (Hosea 2.6-10 & 14ff)
Die nachfolgenden Verse sind eine Pharaphrasierung (freie Übertragung) des Hosea Textes. Der Grund Text spricht von Israel, das den Bund Gottes immer wieder brach und  anderen Göttern nachlief.

Mit Göttern dürfen wir Heute, als Christen, Wege, Lebensführungen und Bindungen benennen, die uns auf Distanz zu Gott halten und von denen wir nicht einfach frei werden.

Das ungeheuer tröstliche an diesen Versen ist, das Gott unerschütterlich zu seinem Bund mit Israel und somit zu seinem Bund mit Dir steht. Diese Verse beschreiben Gottes transformierendes (erziehendes) und  liebevolles Handeln an uns . . . und wenn wir aufmerksam lesen stellen wir eines fest:

Gott unser Vater ist der Handelnde im Bund und nicht wir!
ER ändert unser  und nicht Wir uns!
Er steht zu seinem Bund, egal wie oft wir ihn brechen!
Sein Bund mit uns ist NICHT „Brilateral (Gegenseitig) sondern
„Unilateral“ (Einseitig)

Gott handelt nicht aus Zorn oder Enttäuschung, sondern mit unfassbarer Liebe, die weiß, das sie ihr Ziel mit uns erreichen wird.

Hosea 2.6-10 & 14ff
Du sprachst: «Ich will meinen Liebhabern nachlaufen, die mir inneres Brot und Wasser geben, meine Wolle, meinen Flachs, mein Öl und meine Freude!» Darum siehe, ich dein Vater, will deinen Weg mit Dornen verzäunen und mit einer Mauer versperren, dass Du deinen Pfad nicht mehr finden soll.

Wenn Du dann deinen Liebhabern nachjagst und sie nicht mehr einholst, wenn du sie suchst, aber nicht findest, so wirst du dann sagen: Ich will doch wieder zu meinem Vater zurückkehren, denn damals hatte ich es besser als jetzt!

Er/Sie merkte ja nicht, dass ich es war, der ihm/Ihr das Korn, den Wein und das Öl gab und das viele Silber und Gold, das er/sie für den Baal verwandt hat

(16)Darum siehe, ich will sie locken und in die Wüste führen und dort „freundlich“ zu Ihrem Herzen reden . . .

Und ich will ihnen von dort in der Wüste; seine Weinberge wiedergeben und ihnen das Tal ACHOR (Tal der Trübsal) zu einer Tür der Hoffnung machen, dass Er daselbst singen wird wie in den Tagen seiner Jugend und wie an dem Tage, da Er aus Ägypten zog.

An jenem Tage wird es geschehen, spricht der HERR, dass du mich «mein Vater (Ehemann) » und nicht mehr «mein Baal» nennen wirst!
Und ich werde die Namen der Baale (Ersatzbefriedigungen) aus ihrem Mund entfernen, dass Sie ihrer Namen nicht mehr gedenken sollen.

An jenem Tage will ich auch für Sie einen Bund schließen und will Bogen, Schwert und alles Kriegsgerät das gegen Sie war, zerbrechen und Sie sicher wohnen lassen. Und ich will dich mir verloben auf ewig und will dich mir verloben in Recht und Gerechtigkeit, in Gnade und Erbarmen, und will dich mir verloben in Treue, und du wirst den HERRN (zutiefst) erkennen!  (*gemeint ist tiefste Herzenserkenntnis Gottes die ER schenkt!)

Und ich will Dich mir im Lande ansäen und mich den «Unbegnadigten» erbarmen und zu «Nicht-mein-Volk» sagen: Du bist mein Volk! und ER wird sagen: Du bist mein Gott . . .

ER findet uns und nicht Wir IHN!
ER transformiert und verändert! uns und nicht Wir uns! (*ICH will es tun … sagt Gott in dem Text immer wieder!)
ER transformiert uns mitten in unseren „Lebenswüsten“ in die er uns führt, NICHT zur STRAFE sondern um dort „Freundlich“ zu uns zu reden.

Wo Du im Moment in Herausforderungen, Krisen und Wüsten  stehst . . . die Du u.a selbst verschuldet hast . . . Entwerte und Verdamm Dich nicht!  Lies diese Verse und erkennen, wie deine Vater diese Umstände nutzt, um Dich zu befreien und das ER es ist, der dich transformiert und nicht DU . . .

Der das gute Werk in uns angefangen hat, führt es fort und vollendet es!
Philipper 1.6

Wir sind Gold und Asche solange wir leben!


In diesem Denk(A)nstoß wollen wir uns über „Heiligung“ Gedanken machen.
Dieses Wort ist in vielen frommen Kreisen zu einer moralischen Disziplinierungskeule ersten Ranges geworden und löst tiefe Ängste aus, da niemand weiß wann er genug geheiligt ist um es über die rettende Erlösungsziellinie
zu schaffen.

Alles entscheidet sich an der Frage:
Verstehe ich Erlösung als einen Würdigkeitswettlauf, den der Disziplinierteste und Willensstärkste gewinnt unter Zuhilfenahme von „Etwas Gnade“ denn zu viel Gnade
wird in den frommen Kreisen als „Billige Gnade“ abgetan.

Oder verstehe ich Erlösung als ein Geschenk Gottes, das mir völlig unverdient geschenkt und offenbart wird und das mich in einem Moment für immer zum Kind Gottes macht und darin befestigt (versiegelt) und ich nun in meinem Leben lerne
aus Gnade in Stärke und Schwäche zu leben, zu begreifen :

Ich bin Gold und Asche . . . solange ich lebe!
Oder wie es Luther sagte: „simul iustus et peccator“ Wir sind Sünder & Heilige!

Lesen wir eine Begebenheit von der „Wüstenvätern“ einer Einsiedlerbewegung ab dem 4.Jhd. n.Chr. in der Nitrischen Wüste, die wie keine Bewegung nach ihnen die
Allumfassende Gnade Gottes verstanden hatten und ihren Jüngern lehrten:

Als ein junger Bruder zum Altvater Sisoses kommt und klagt: „Was soll ich tun, Vater, weil ich gefallen bin?“ sagt der Altvater zu ihm: „‚Steh wieder auf!‘ Der Bruder sagte darauf: ‚Ich bin aufgestanden, aber wieder gefallen.‘ Und der Altvater sagte darauf: ‚Dann stehe wieder und wieder auf!‘ Der Bruder fragte: ‚Wie lange?‘ Der Greis antwortete: ‚Bis du aufgenommen bist, entweder im Guten oder im Falle. Den in dem, worin der Mensch sich befindet, geht er hinüber‘“

Die Wüstenväter glauben an das unverlierbar Göttliche  im Menschen und vertrauen auf  die Wirkmacht des Hl. Geistes. Sie vertrauen darauf, dass Gott auch durch die Sünde hindurch den Menschen für sich aufbrechen kann.

„Dieses grundlegend positive Bild des Menschen, der den Geist Gottes nicht verlieren kann und der das Bild Gottes in sich nicht löschen kann, was immer er auch tut, bildet die  Grundlage für die Art und Weise der geistlichen Führung im alten Mönchtum.“ Wie bereits im Kapitel 3.1 erwähnt, haben einige der Alten die Barmherzigkeit und Güte Gottes selber in ihrem eigenen Leben erfahren dürfen. Das Wissen um das  Gnadenwirken Gottes gehört zu ihrem Erfahrungswissen. Sie klammern die Schwäche im Menschen nicht aus, sondern rechnen damit, dass jeder, der sich auf den Weg macht, um Christus zu begegnen, auch auf Hindernisse stoßen wird.  

Es ist das Geheimnis aus Matth.13.24-30 vom Unkraut und Weizen das nebeneinander wachsen soll bis zur Ernte. Hier geht es nicht um die Guten und Bösen, sondern um unser Innenleben als Christen.

Es erfordert sehr viel Geduld und Barmherzigkeit, Liebe und Gnade sich als GOLD und ASCHE zu akzeptieren, als der Illusion moralische Vollkommenheit nachzujagen, die uns blind und oft Selbstgerecht macht gegenüber unseren eigenen Schattenseiten.

Wenn wir moralische Vollkommenheit benötigen um uns selbst anzunehmen, ergeben sich 2 Wege:

Wir können und werden unsere Asche (Unkraut) verleugnen oder verniedlichen
und landen in Selbstgerechtigkeit . . . oder wir geben entmutigt auf, weiter zu glauben, weil wir den Würdigkeitswettlauf um Heiligung nicht gewinnen.

Halten wir aber die Spannung aus: Das Gold und Asche in uns sind, das wir Heilige und Sünder sind, dann vertrauen wir der Erlösung, die das gute Werk in uns angefangen hat … es fortführt … und vollendet (Phil.1.6). Wir vertrauen der Gnade die uns7x70mal immer wieder einlädt zu kommen wo wir gefallen sind, ohne dass wir diese Gnade als „Billig“ bezeichnen, denn das tun Jene die ihre Gnade lieber selbst bezahlen (Selbsterlösung).

Es erfordert ein starkes Maß an Demut die Asche in uns zu akzeptieren , aber genauso viel Mut zu glauben das wir Gold sind und angenommen sind.

Wenn wir in dieser Spannung glaubend leben werden wir selber Barmherzig und begreifen was Jesus meinte als er sprach:

Lukas 6.36ff
Seid Barmherzig, wie auch Euer Vater im Himmel (mit DIR)
Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden!
Verurteilt niemand, dann werdet auch ihr nicht verurteilt!
Sprecht frei, dann werdet auch ihr freigesprochen werden!
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Uwe Dahlke | Inspiriert durch Gedanken von Richard Rohr & den Wüstenvätern***
***Die Wüstenväter/Mütter : In dieser selbst gewählten Einsamkeit der Wüste  reiften diese Männer und Frauen zu geistlichen Vätern und Müttern. In dem Maße, indem sie der eigenen Seele auf den Grund gekommen waren, konnten sie zu Seelsorgern für andere werden. Ihre Seelsorge bestand in knappen Anweisungen und einzelnen, verdichteten Worten, den sog. „Apophtegmata Patrum“. Ähnlich wie die Seelsorge von Jesus häufig in wenigen prägnanten Worten geschah, verzichteten auch jene frühen Mönche auf lange Dialoge und Erklärungen. Vielmehr sprachen sie wenige, auf die Person des Ratsuchenden zugeschnittene Worte