Deine Verfehlungen werden Deine Erzieher sein . . .
Dort wo wir gefallen sind in unserem Weg mit Gott, dort lernen wir Lektionen die uns die Tugend und Disziplin nicht lehren kann. Gerade dort, wo wir unserer eigenen Ohnmacht, uns selbst zu verbessern, begegnen werden wir offen für Gottes Hilfe.

Er erzieht uns sehr oft durch unser eignes Versagen und Hinfallen zur Demut und Beschämung, wo wir seine Gnade erfahren. Was Gott von uns will, lernen wir selten durch hohe moralische Ideale die wir selber erfüllen wollen.

Denn darin drückt sich oft unser innerer Ehrgeiz aus, um messbar besser, vor Mir Selbst und anderen dazustehen und die Gefahr Selbstgerecht zu werden. (Lukas 18-14)

Wir versuchen oft unsere Verfehlungen zu verdrängen und fromm zu unterdrücken, anstatt sie zu befragen, WER sie sind und WAS sie uns über uns sagen möchten. Viele Verfehlungen in uns weisen auf, auf seelische Verletzungen und Mängel hin, die wir verdrängen und durch Fehlhaltungen kompensieren

Wahre Freiheit kommt dadurch, indem wir aufhören uns zu verstellen und so wie wir wirklich sind vor dem Vater zu stehen und unsere Wunden 7x70mal hinzuhalten bis ER sie durch seine Gnade HIER oder DRÜBEN heilt. Das hatten die Wüstenväter zutiefst verstanden

Als ein Bruder zum Altvater Sisoses kommt und klagt: „Was soll ich tun, Vater, weil ich gefallen bin?“ sagt der Altvater zu ihm: „‚Steh wieder auf!‘ Der Bruder sagte darauf: ‚Ich bin aufgestanden, aber wieder gefallen.‘ Und der Altvater sagte darauf: ‚Dann stehe wieder und wieder auf!‘ Der Bruder fragte: ‚Wie lange?‘ Der Greis antwortete: ‚Bis du aufgenommen bist, entweder im Guten oder im Falle. Den in dem, worin der Mensch sich befindet, geht er hinüber‘“

Die bedingungslose Zusage Gottes, welche die Alten auch im Versagen erleben, bleibt immer bestehen. Gerade dann, wenn die Alten im geistlichen Leben scheitern, begreifen sie oft erst, daß Gott es ist, der sie von ihren Leidenschaften erlöst.

Das Wissen um das Angenommensein lässt die Asketen und Asketinnen auf die Güte und Liebe Gottes vertrauen, die den Menschen auch in seiner Hinfälligkeit annimmt. Gott offenbart sich ihnen nicht neben der Wirklichkeit des Lebens, sondern gerade ihn ihr.

Zefania 3.9
Dann aber will ich DEN VÖLKERN andere, reine Lippen geben, dass sie ALLE den Namen des HERRN anrufen und ihm einträchtig dienen!