7. Juni 2020

Richtet nicht, dann werdet Ihr nicht gerichtet! | Uwe Dahlke

Prediger/in:
Dienstart:

Lukas 6:36-37
Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist . . .
Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden!
Verurteilt niemand, dann werdet auch ihr nicht verurteilt!
Sprecht frei, dann werdet auch ihr freigesprochen werden!

Wenn du mit deinen Finger auf jemanden zeigst, zeigen natürlicherseits 3 Finger auf dich . . . Immer wieder höre ich von selbst ernannten Busspredigern den oft zornigen Satz:

Man muss doch Kante zeigen, man muss die Sünde beim Namen nennen, man darf nicht schweigen, in der Bibel steht das doch auch . . . usw.
Man merkt, wie es vielen tiefe innerliche Befriedigung gibt, den Dreck der Anderer ans Licht zu zerren und sich fromm zu ereifern . . . oft um den eigenen Dreck nicht anzuschauen.

(Was tat der Vater des verlorenen Sohns ZUERST als der Sohn schamerfüllt nach Hause kam? Der Vater bedeckte die Schande/Scham des Sohnes) mit dem Ehren Kleid . . . das Wesen Gottes ist Barmherzigkeit und nicht Beschämung . . .

Das erste was DU Dich in so einer Situation (wo Du jemand beurteilen möchtest) selbst zu fragen hast ist:
Warum willst du deinen Nächsten korrigieren, richten oder beurteilen?
Was ist ein tiefstes Motiv?

Bist du dir bewusst, wie viel Schwachheit in dir selber wohnt und wo du noch gebunden bist und es vielleicht noch gar nicht mal weißt?

Jesus sagte lernt von mir, denn ich bin von Herzen demütig und sanftmütig. Sanftmut und Demut waren die Wesenszüge, mit den Jesus den typischen Sündern begegnete und nicht harsche Disziplinierung und Zurechtweisung und Drohung.

In dieser Message lernen, den Unterschied zwischen . . .
(HIN) RICHTEN und (HER) RICHTEN

Weisheiten der Wüstenväter zum Thema "Richten" . . .
Trösten und Aufrichten sind die wichtigsten Kennzeichen einer guten geistlichen Begleitung. Wer den anderen schamerfüllt, traurig und entmutigt entlässt, ist seiner Verantwortung als geistlicher Vater/Mutter (noch) nicht gerecht geworden.

Die Väter und Mütter der Wüste haben darauf verzichtet, die für sie erkennbaren Mängel bei Ratsuchenden, oder anderen hart und frontal aufzudecken.

Sie spürten, wo Wer Betreffende sich der Wahrheit über sich selbst, noch nicht stellen konnte. So ermutigten sie die Menschen zuerst . . . und in dem sie, sie ermutigten gaben sie ihnen den Mut, sich nach und nach ihrer Verfehlung zu stellen.

Weise geistliche Begleitung schafft Räume des Vertrauens und der Annahmen in denen sich der andere seinen Verfehlungen ohne Angst stellen kann.

Das braucht Geduld beim geistlichen Begleiter, gerade dann, wenn der andere seine Schuld noch nicht einsehen und akzeptieren kann!
Es braucht den Glauben, dass Gott den Bruder/Schwester nicht aufgibt (7x70mal) und ihn/sie zu neuem Leben erwecken will.

Ein guter geistlicher Begleiter muss sich auf die innere Fasskraft des anderen einlassen und darf ihn nicht mit zu hohen Maßstäben überfordern und entmutigen.

Die Gabe der Unterscheidung kann uns hier helfen, sich in den anderen hineinzufühlen. Ihn und seine Geschichte und eigenen Wunden zu verstehen und das zu raten was gerade weiterhilft.

Die Väter und Mütter der Wüste widerstanden der Versuchung, dem anderen moralische Ideale überzustülpen, sondern überlegten mit der Hilfe des hl.Geistes was dem anderen zum Leben und zur Liebe zurückführen würde.

Also, wie er auch in seiner Schwäche, einen Weg aus ihr finden kann.

Das ist genau das was Jesus mit Zachäus und anderen tat . . .
Wäre das nicht schön für uns, daraus geduldig zu lernen und so das Wesen unseres Vaters zu spiegeln und uns gegenseitig zu Auferstehungen zu helfen, wo wir noch leblos sind :-)